Die Ernährung in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Die Ernährungslehre oder Diätetik ist eine von 5 Säulen in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie gilt als eine der wichtigsten Stützen, da sie jedem Menschen und Patienten die Möglichkeit bietet, aktiv zur Genesung beizutragen. In der TCM wird angenommen, dass Lebensmittel eine energetische Heilwirkung besitzen. Das bedeutet, dass bei den Speisen und Getränken weniger ihre Nährwerte wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine im Vordergrund stehen. Sie haben nämlich auch bestimmte vegetative Effekte.
Jeder weiß, dass z.B. eine Chilischote schweißtreibend und Joghurt kühlend wirken. Lebensmittel können außerdem die Lebensenergie Qi beeinflussen, indem sie diese entweder anheben oder senken und entweder tief im Körper oder an der Oberfläche wirken.
Die Wirkung von Lebensmitteln hängt von ihren Geschmacksrichtungen, Geruch, Farbe, Temperatur und Konsistenz ab. So werden verschiedene Geschmacksrichtungen unterschiedlichen Organen zugeordnet (=Botschaftsgeschmack): Bitteres regt das Herz an, Saures die Leber, Scharfes die Lunge, Salziges die Nieren und Süßes die Milz und Bauchspeicheldrüse.
Durch die Zubereitungsart wird die Heilwirkung von Nahrungsmitteln noch zusätzlich beeinflusst. Gedünstetes Gemüse wirkt weniger wärmend auf den Körper als im Ofen gebackenes.
Auch die Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel spielen eine wichtige Rolle. Braucht der Körper wirklich Erdbeeren im Winter? Oder nicht doch eher einen wärmenden Kürbiseintopf mit einer Prise Zimt?
TCM-Ernährung für Kinder
In diesem Beitrag möchte ich ja vor allem die Vorteile der TCM-Ernährung für Kinder hervorheben. Diese Vorteile gelten aber nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
Nur gerade bei Kindern sollte man auf gewisse Dinge besonders Acht geben. Warum? Nach der Chinesischen Medizin ist das Immun- und Verdauungssystem ca. bis zum 8. Lebensjahr noch nicht ausgereift. Das heißt, es reagiert viel empfindlicher auf unpassende Ernährung und ist auch viel anfälliger für Angriffe von bösen Viren und Bakterien.
Was fördert nun gerade die Ernährung nach der TCM, um unsere Kinder und auch uns selbst zu stärken und fit zu halten?
- Starke Abwehrkräfte: Die TCM-Ernährung betont die Bedeutung von warmen, gekochten Speisen, die leicht verdaulich sind und die Energie (Qi) des Körpers unterstützen. Dadurch wird das Immunsystem optimal gestärkt, was besonders wichtig für die Wachstums- und Entwicklungsphasen von Kindern ist.
- Bessere Verdauung: Durch die Auswahl von leicht verdaulichen Lebensmitteln und das Vermeiden von kalten oder rohen Speisen wird die Verdauung der Kindern unterstützt. Eine gute Verdauung ist entscheidend für die Aufnahme von Nährstoffen und die allgemeine Gesundheit.
- Mehr Energie: Durch die bessere Verwertung der Nahrung braucht der Körper weniger Energie für den Verdauungsprozess. Es steht den Kindern deshalb mehr Energie zum Spielen, Herumtoben und einfach „Kind sein“ zur Verfügung.
- Gesteigerte Konzentration: Auch Gehirn und Nervensystem werden somit mit mehr Energie versorgt. Dies fördert wiederum die Konzentration und geistige Klarheit bei Kindern, was sich sowohl in der Schule als auch im Alltag bemerkbar macht.
- Krankheiten vorbeugen: Die TCM-Ernährung legt Wert auf die Verwendung von saisonalen und regionalen Lebensmitteln. Außerdem wird sie an die individuellen Bedürfnisse und Konstitutionen der Kinder angepasst. Dadurch hilft diese Ernährung, das Auftreten von Krankheiten zu verhindern und die allgemeine Gesundheit zu fördern.
- Einen weiteren Vorteil möchte ich hier noch erwähnen: Die Milz, das „Organ der Mitte„, liebt die Regelmäßigkeit. Vor allem in der Kinder-Ernährung geht es darum, besonders die Mitte zu stärken. Durch gutes, nährendes Essen – am besten in Ruhe und mit der Familie eingenommen – und einen strukturierten Tagesablauf mit festen Schlafens- und Essenszeiten wird das Nervensystem beruhigt. Es gibt den Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Stabilität.
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